An eine Pflegeversicherung denken die wenigsten in jungen Jahren. Meist kommt der Gedanke eine solche Versicherung abzuschließen dann auf, wenn eine Person im engen Freundes- oder Verwandtenkreis pflegebedürftig wird. Man macht sich dann nicht nur Sorgen um die Gesundheit der pfelgebedürftigen Person, sondern sieht ggf. auch die finanziellen Schwierigkeiten.
Im Jahr 2020 haben wir in Deutschland eine Pflegesystem bestehend aus 5 Pflegegraden. Zu jedem Pflegegrad gibt es vom Staat/Steuerzahler eine gewisse Summe, plus etwaiger Sach- oder Einmalleistungen (z.B. für Umbaumaßnahmen). Diese werden monatlich als Unterstützung der Personen oder dem Institut zugestanden, der den beeinträchtigten Menschen pflegt.
Das Bundesministerium für Gesundheit hat 2019 Zahlen und Fakten zur Pflegeversicherung herausgebracht. In der nachfolgenden Tabelle ist sehr schön zu sehen, welcher Anspruch bei welchem Pflegerad und bei welcher Betreuungsform besteht.
Je höher der Pflegegrad ausfällt, umso eher ist damit zu rechnen, dass die Familie alleine die Pflege für Bekannte oder Verwandte nicht mehr aufbringen kann. Somit steigt auch die finanzielle Belastung Monat für Monat. Ein durchschnittlicher Pflegeplatz kostet in Deutschland derzeit ca. 3.000€ (mit regionalen Unterschieden). Das heißt, dass für die zu pflegende Person oder die Verwandten ein durchschnittlicher Kostenbeitrag von ca. 1.900€ bleibt, der selbst zu tragen ist.
Diese Grafik zeigt die Zahlen der Leistungsbezieher für die private Pflegepflichtversicherung:
Aus dieser Statistik kann sehr gut abgelesen werden, in welchen Pflegegraden sich gerade viele Pflegebedürftige befinde. Um den richtigen Versicherungsschutz zu finden, ist eine solche Statistik hilfreich. Sie lässt erahnen, in welchem Pflegegrad man sich vorwiegend länger aufhält. Daran kann ggf. der Versicherungsschutz angepasst werden.
Aufgrund des hohen Eigenanteils, empfiehlt es sich schon früh über eine Absicherung im Bereich der Pflegezusatzversicherung nachzudenken. Die Beiträge sind im jungen Alter noch überschaubar. Genauso wie bei anderen Versicherungen, bei denen dein Gesundheitszustand abgesichert werden soll, werden auch bei der Beantragung der Pflegeversicherung Gesundheitsfragen gestellt. Diese können eventuell in einem höheren Alter nicht mehr so ohne weiteres mit positiv im Sinne der Versicherung beantwortet werden.
Da die Ausprägung der Leistung von Versicherer zu Versicherer stark abweichen können und je nach finanziellem Polster es sinnvoll sein kann, auch über eine Beitragsbefreiung ab einem bestimmten Pflegegrad nachzudenken, empfehlen wir definitiv sich zum Thema Pflegeversicherung unabhängig beraten zu lassen.
Eine gute Pflegeversicherung wird aktuell (Stand 06/2020) von der Barmenia angeboten. Über den folgenden Button kannst du dir selbst einen Überblick darüber verschaffen, wie viel eine Pflegezusatzversicherung für dich kosten würde.
Sollte eine Pflegeversicherung auf dem normalen Antragsweg für dich nicht mehr möglich sein, hast du seit 2013 die Möglichkeit eine geförderte Pflegeversicherung ohne die üblichen Gesundheitsfragen abzuschließen. Der speziell geförderte "Pflege-Bahr" hält einen Zuschuss von 60€ p.a. für dich bereit.
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