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Berufsunfähigkeitsversicherung bis 67 oder kürzer? Ein Laufzeit-Vergleich für Ärzt*innen

Wenn du dich als Ärztin oder Arzt mit dem Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) beschäftigst, stellst du dir wahrscheinlich die Frage: Bis 65 oder besser bis 67 absichern?


Berufsunfähigkeitsversicherung bis 67 oder 65?

Zwei Jahre machen auf dem Papier keinen großen Unterschied. Aber: Im Ernstfall können sie über mehrere zehntausend Euro an Versorgungslücke entscheiden. Eine kürzere Laufzeit klingt zunächst attraktiv – schließlich spart man Beiträge. Doch genau im Alter zwischen 60 und 67 steigt das Risiko für Berufsunfähigkeit besonders stark. Und wer dann nicht mehr abgesichert ist, steht möglicherweise vor einer existenziellen Herausforderung.


In diesem Beitrag zeigen wir dir, worauf du bei der Wahl der passenden Laufzeit achten solltest – auf dich als Mediziner*in zugeschnitten, verständlich erklärt.


Versicherungsdauer vs. Leistungsdauer – kennst du den Unterschied?


Die Versicherungsdauer ist der Zeitraum, in dem deine BU-Versicherung aktiv ist. Wenn in dieser Zeit die Berufsunfähigkeit eintritt, wird geleistet.

Die Leistungsdauer ist der Zeitraum, in dem dir die BU-Rente gezahlt wird – vorausgesetzt, der Leistungsfall trat innerhalb der Versicherungsdauer ein.


Ein Beispiel: Deine BU läuft bis zum 60. Lebensjahr. Wenn du mit 59 berufsunfähig wirst, wird die BU-Rente gezahlt – eventuell bis 67, je nach Vertragsgestaltung. Tritt der Fall aber erst mit 61 ein, bist du nicht mehr abgesichert – auch wenn die Leistungsdauer theoretisch noch läuft.


Wichtig: Die Berufsunfähigkeit muss innerhalb der Versicherungsdauer eintreten – sonst bekommst du keine Leistung.


Warum wir die Absicherung bis 67 Jahren empfehlen


Statistisch gesehen steigt das Risiko für Berufsunfähigkeit ab Mitte 40 deutlich – und erreicht seinen Höhepunkt zwischen 50 und 60 Jahren. Besonders in diesen Jahren sind viele Ärzt*innen mitten im Berufsleben, haben laufende Verpflichtungen, finanzieren eventuell noch die Praxis oder das Eigenheim.


Wenn deine BU schon mit 60 oder 65 endet, fällt genau dann der Schutz weg, wenn du ihn am dringendsten brauchst.


Was bringt eine kürzere Laufzeit – und was kostet sie im Ernstfall?


Ja, die Beiträge bei einer BU bis 65 sind etwa 15–18 % günstiger als bei einer Laufzeit bis 67. Bei einem Beispiel mit 2.500 € BU-Rente kann das eine monatliche Ersparnis von rund 12–15 € ausmachen.


Aber was passiert im Ernstfall? Wirst du z. B. mit 58 berufsunfähig und bist nur bis 65 abgesichert, fehlen dir bis zum Rentenbeginn mindestens 60.000 – 270.000 €, je nach Eintrittsalter. Und das ist noch konservativ gerechnet – Inflation und ausbleibende Altersvorsorgebeiträge sind hier noch gar nicht berücksichtigt.


Die Idee einer kurzen Versicherungszeit hakt auch daran, dass die nachfolgende Altersrente natürlich deutlich geringer ausfällt, wenn man denn früher in Altersrente geht. Lies dir dazu auch gerne unseren Blog-Artikel durch bei dem es darum geht, wie du deine Altersvorsorge gegen das Risiko der Berufsunfähigkeit absichern kannst:



Unser Rat: Wer beim Abschluss sparen will, sollte nicht bei der Laufzeit kürzen. Denn das kann teuer werden.



Kluge Alternative: erst absichern, später kündigen


Es gibt eine deutlich sinnvollere Möglichkeit, Beiträge zu sparen – ohne das Risiko einer Versorgungslücke: Wenn du im Laufe deines Berufslebens genug Kapital aufgebaut hast, um im Ernstfall mehrere Jahre Einkommensausfall überbrücken zu können, kannst du deine BU-Versicherung jederzeit kündigen.


Anders als bei einer zu kurz gewählten Laufzeit behältst du mit dieser Strategie die volle Flexibilität. Und wenn du frühzeitig kündigst – etwa mit 58 oder 60 Jahren –, hast du oft über zehn Jahre Beiträge gespart, ohne dich jemals dem Risiko eines fehlenden Versicherungsschutzes auszusetzen.


Unser Tipp: Plane lieber großzügig – und entscheide später, ob du den Schutz noch brauchst. Das ist langfristig deutlich sicherer und finanziell sogar vorteilhafter.


Was tun, wenn du schon zu kurz abgesichert bist?


Wenn du schon eine BU abgeschlossen hast, die nur bis 60 oder 65 läuft, hast du trotzdem noch Optionen:


  • Vertragsverlängerung prüfen – teils mit Gesundheitsprüfung möglich

  • Ergänzungs-BU abschließen, die nur für die fehlenden Jahre greift

  • Fondsgebundene Altersvorsorge mit Beitragsbefreiung bei BU – Altersvorsorge trotz Berufsunfähigkeit


Unser Fazit für dich als Ärztin oder Arzt


Die Absicherung bis zum 67. Lebensjahr ist kein Luxus, sondern ein realistischer Schutz – gerade in einem Beruf mit hoher Verantwortung, langen Arbeitszeiten und enormer Belastung. Eine zu kurze Laufzeit kann dich teuer zu stehen kommen.

Unser Rat: Plane mit einer BU bis 67 – und wenn du später merkst, dass du sie nicht mehr brauchst, kannst du sie kündigen. So bleibst du flexibel und schützt gleichzeitig dein Einkommen und deine Altersvorsorge.

Du hast Fragen oder möchtest deine bestehende Absicherung überprüfen lassen? Dann buche dir jetzt deinen kostenlosen Beratungstermin – einfach online.




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